Was Führungskräfte vom Fußball lernen können
Die Folge hören
- Geduld und Beharrlichkeit: Der lange Weg zum Erfolg
- Die Bedeutung der richtigen Teamzusammensetzung
- Delegieren und Vertrauen ins Team
- Motivation und Zielsetzung: Der Schlüssel zur Leistungssteigerung
- Die Führungskraft als Teamplayer statt Einzelkämpfer
- Der Umgang mit Widerstand und Konflikten
- Führung bedeutet, das Team stark zu machen
Transkript zur Folge
Führung und Fußball – zwei Welten, die auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen, aber in Wahrheit viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Michael Zocholl, Berater und Trainer für Führungskräfte, hat eine außergewöhnliche Fußballmannschaft gegründet: Ein Team speziell für übergewichtige Spieler. In einem Podcast-Interview erzählt er von seinen Erfahrungen, den Herausforderungen und den wertvollen Lektionen, die er aus diesem Projekt für die Führung im Businessbereich mitgenommen hat.
Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Gespräch und zeigt, wie Führungskräfte von den Prinzipien des Mannschaftssports lernen können, um ihre Teams erfolgreicher zu machen.
Geduld und Beharrlichkeit: Der lange Weg zum Erfolg
Als Michael seine Mannschaft gründete, musste er schnell lernen, dass ein solches Projekt Zeit braucht. Die erste Herausforderung war, genügend Spieler zu finden und sie dauerhaft zu motivieren.
„Das Erste, was ich wirklich lernen musste, ist Geduld. Verlier den Mut nicht dabei, zu tun, woran du glaubst,“ erklärt er.
„Das Erste, was ich wirklich lernen musste, ist Geduld. Verlier den Mut nicht dabei, zu tun, woran du glaubst,“
Gerade in der Führung ist Geduld eine essenzielle Eigenschaft. Unternehmen durchlaufen oft Phasen der Veränderung oder Umstrukturierung. Erfolge stellen sich selten sofort ein. Führungskräfte müssen den Mut haben, an ihrer Vision festzuhalten und Rückschläge als Teil des Prozesses zu akzeptieren. Wer langfristige Ziele definiert, aber auch kurzfristige Meilensteine setzt, sorgt dafür, dass Fortschritt sichtbar wird. Das verhindert Frustration und hält die Motivation hoch.
Geduld bedeutet nicht nur, auf Ergebnisse zu warten, sondern auch mit Rückschlägen umzugehen. Gerade im Fußball kann eine einzige Niederlage dem Team den Glauben an die eigene Stärke nehmen. Doch genau hier zeigt sich eine wichtige Führungsqualität: Resilienz. Eine starke Führungskraft erkennt, dass Fehler und Misserfolge zum Lernprozess gehören. Sie analysiert, was nicht funktioniert hat, motiviert das Team und setzt neue Impulse, um aus Fehlern zu lernen. Im Geschäftsleben sind solche Rückschläge oft Umsatzeinbußen, gescheiterte Projekte oder interne Umstrukturierungen, die nicht reibungslos verlaufen.
Führungskräfte, die Resilienz vorleben, stecken andere mit ihrer positiven Haltung an. Sie signalisieren: „Wir sind nicht gescheitert, wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt.“ Diese Denkweise hilft Teams, Herausforderungen gelassener anzugehen und sich schneller auf neue Strategien einzulassen.
Die Bedeutung der richtigen Teamzusammensetzung
Michael machte einen klassischen Anfängerfehler: Er konzentrierte sich zunächst darauf, möglichst viele Spieler in seine Mannschaft zu holen – ohne dabei darauf zu achten, ob sie ins Team passten.
„Den ersten Fehler, den ich gemacht habe, war, dass ich vernachlässigt habe, dass ich die richtigen Leute brauche,“ gibt er offen zu.
Auch in Unternehmen führt ein schneller Personalaufbau nicht automatisch zum Erfolg. Es ist entscheidend, nicht nur kompetente Mitarbeiter einzustellen, sondern auch solche, die zur Unternehmenskultur passen. Eine unausgewogene Teamstruktur kann die Dynamik stören und langfristig sogar zu Unzufriedenheit führen. Deshalb sollten Führungskräfte nicht nur auf Qualifikationen achten, sondern auch auf Soft Skills und die kulturelle Passung der Kandidaten. Eine klare Vorstellung davon, welche Werte das Unternehmen vertritt, hilft, die richtigen Leute ins Boot zu holen.
Delegieren und Vertrauen ins Team
Michael erkannte schnell, dass er nicht alles allein machen konnte. „Ich habe Menschen gefunden, die bereit waren, das Projekt mit mir voranzubringen. Das war ein echter Dosenöffner!“
Viele Führungskräfte scheuen sich davor, Verantwortung abzugeben – sei es aus Perfektionismus oder der Angst, Kontrolle zu verlieren. Doch nur, wer delegiert, schafft Raum für strategische Aufgaben und fördert gleichzeitig die Entwicklung seiner Mitarbeiter. Entscheidend ist, Schlüsselpersonen im Team zu identifizieren, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Dabei ist es wichtig, klare Erwartungen zu kommunizieren, aber auch den Mut zu haben, Freiraum für eigene Lösungsansätze zu lassen. Wer akzeptiert, dass Aufgaben möglicherweise anders erledigt werden, als man es selbst tun würde, sorgt für mehr Eigeninitiative im Team und entlastet sich selbst.
Viele Führungskräfte haben Schwierigkeiten, Verantwortung abzugeben, weil sie befürchten, an Kontrolle zu verlieren. Dabei geht es beim Delegieren nicht darum, Arbeit einfach abzuschieben, sondern gezielt Aufgaben zu übertragen, die das Team weiterentwickeln. In Michaels Fußballmannschaft zeigte sich schnell, dass nicht nur er als Gründer die Richtung vorgeben konnte – auch andere Teammitglieder hatten wertvolle Fähigkeiten und Sichtweisen.
Gerade in modernen Unternehmen, in denen Agilität eine wichtige Rolle spielt, ist Delegation entscheidend. Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen dürfen, entwickeln Eigeninitiative und zeigen mehr Engagement. Wer seinen Mitarbeitern vertrauen will, sollte nicht nur klare Erwartungen setzen, sondern auch Feedback einholen. Fragen wie „Wie würdest du diese Herausforderung lösen?“ oder „Welche Strategie schlägst du vor?“ helfen, Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess einzubinden.
Motivation und Zielsetzung: Der Schlüssel zur Leistungssteigerung
Zu Beginn seiner ersten Saison musste Michael eine bittere Niederlage einstecken: Seine Mannschaft verlor mit 27:0. Doch anstatt sich entmutigen zu lassen, nutzte er diesen Rückschlag, um mit seinem Team über deren Ziele zu sprechen. Gemeinsam definierten sie erreichbare Meilensteine, wie z. B. ein Spiel gegen die Rivalen aus Duisburg zu gewinnen oder nicht Letzter in der Liga zu werden. Zielsetzung ist ein zentrales Führungsinstrument. Wenn Mitarbeiter nicht wissen, worauf sie hinarbeiten sollen, geht Motivation verloren. Um dem entgegenzuwirken, sollten Führungskräfte realistische, messbare und inspirierende Ziele setzen. Zudem ist es essenziell, kleine Erfolge zu feiern, um den Teamgeist zu stärken. Regelmäßige Überprüfungen helfen, sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele noch sinnvoll sind oder gegebenenfalls angepasst werden müssen.
„Das war schon eine heftige Niederlage. Hier weht ein anderer Wind, das wurde schnell klar,“ erinnert er sich.
Ziele sind jedoch nur dann wirkungsvoll, wenn sie nicht von oben herab diktiert werden. Führungskräfte, die ihre Teams einbeziehen, erzielen langfristig bessere Ergebnisse. Michaels Workshop mit seiner Fußballmannschaft war ein entscheidender Wendepunkt: Die Spieler erkannten, dass sie nicht nur „zum Spaß“ da waren, sondern dass es ein gemeinsames Ziel gab.
Ein ähnliches Prinzip gilt im Unternehmenskontext. Wenn Mitarbeiter verstehen, warum sie an einem Projekt arbeiten und welchen Beitrag sie zum Gesamterfolg leisten, steigt ihre Motivation. Führungskräfte sollten deshalb regelmäßig Feedbackgespräche führen, um sicherzustellen, dass jeder im Team die übergeordneten Ziele kennt und sich mit ihnen identifiziert.
Ein weiteres wichtiges Element ist die richtige Balance zwischen kurzfristigen und langfristigen Zielen. Während kurzfristige Erfolge die Motivation hochhalten, geben langfristige Ziele dem Team eine Richtung. Führungskräfte sollten darauf achten, beides zu kombinieren – etwa durch wöchentliche Meilensteine, die auf größere Unternehmensziele einzahlen.
Die Führungskraft als Teamplayer statt Einzelkämpfer
Eine weitere wichtige Erkenntnis für Michael war, dass er als Führungskraft nicht alles wissen oder können muss.
„Ich habe nicht das fußballerische Know-how, also höre ich bewusst zu und vertraue meinem Team.“
Gerade in Unternehmen ist es wichtig, Experten zu haben und ihnen auch zu vertrauen. Eine Führungskraft muss nicht in jeder Disziplin der Beste sein, sondern vor allem dafür sorgen, dass die richtigen Leute am richtigen Platz sind. Wer seinen Mitarbeitern zuhört und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Stärken zu entfalten, schafft eine motivierende Arbeitsatmosphäre. Teamarbeit sollte gefördert werden, indem verschiedene Perspektiven zugelassen werden. Vertrauen ins Team ist essenziell – Kontrolle ist zwar wichtig, doch übermäßige Kontrolle erstickt Eigeninitiative und Innovationskraft.
Der Umgang mit Widerstand und Konflikten
Nicht jeder in Michaels Team war glücklich über seine Entscheidungen. Manche Spieler mussten akzeptieren, dass sie nicht in der Startelf stehen oder sich an Regeln halten müssen.
„Ich musste auch mal unpopuläre Entscheidungen treffen. Aber wenn ich das begründen konnte, wurde es akzeptiert.“
Auch Führungskräfte müssen oft schwierige Entscheidungen treffen – sei es eine Beförderung, eine Kündigung oder eine Umstrukturierung. Wichtig ist, diese transparent und nachvollziehbar zu kommunizieren. Dabei hilft es, Entscheidungen klar und verständlich zu erklären. Feedback sollte ernst genommen werden, doch Konsequenz ist ebenso entscheidend. Führungskräfte müssen in der Lage sein, das „Warum“ hinter schwierigen Maßnahmen zu verdeutlichen und gegebenenfalls an Lösungen zu arbeiten, um Unzufriedenheit im Team zu minimieren.
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Die Prinzipien, die Michael beim Fußball anwendet, sind essenziell für erfolgreiche Führungskräfte. Doch Theorie allein reicht nicht aus – wahre Führung zeigt sich in der Umsetzung. Möchtest du lernen, wie du dein Team motivierst, Verantwortung delegierst und nachhaltigen Erfolg aufbaust?
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Führung bedeutet, das Team stark zu machen
Zum Abschluss des Podcasts gibt Michael seinen wichtigsten Tipp: „Mach dein Team stark.“
Gute Führung bedeutet, Mitarbeiter zu fördern, sie zu motivieren und ihnen Verantwortung zu übertragen. Wer ein starkes Team aufbaut, sorgt nicht nur für bessere Ergebnisse, sondern auch für eine bessere Arbeitsatmosphäre. Führungskräfte sollten sich als Coach und nicht als Boss sehen. Ein starkes Team entsteht, wenn Mitarbeiter kontinuierlich weiterentwickelt werden – durch Schulungen, Herausforderungen und Eigenverantwortung. Eine Kultur des Vertrauens und der Zusammenarbeit trägt langfristig dazu bei, dass sowohl das Unternehmen als auch die Mitarbeiter davon profitieren.
Ob auf dem Fußballplatz oder im Büro – die Prinzipien guter Führung sind universell. Geduld, Teamzusammenstellung, Delegation, Zielsetzung und Motivation sind essenziell, um erfolgreich zu sein. Michael Zocholls Erfahrungen mit seiner besonderen Fußballmannschaft zeigen eindrucksvoll, dass Führung nicht bedeutet, alles selbst zu machen, sondern ein Team aufzubauen, das gemeinsam stärker ist als die Summe seiner Teile. Die wichtigste Lektion dabei ist: Wer als Führungskraft sein Team stärkt, wird am Ende selbst erfolgreicher sein.
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